Freitag, 6. Juli, 12 Uhr. Tatort: „Lipmann- Zimmer“ in der
neuen Rosslauer Bibliothek, auch bekannt als „KULTURkaufhaus“. Gastgeberin ist
Karin Weinmann, die Chefin des Hauses, wie immer herzlich und fürsorglich um
alle bemüht.
Literarische Feinmechaniker treffen sich zur Offenen
Schreibwerkstatt Sie kommen aus Haldensleben, Arendsee, Dessau, Rodleben und
Roßlau, vom „F.D.A.“ und „Federkiel“.
Werkstattleiter dieses Nachmittags sind Andre’ Schinkel (
Autor, Journalist, Chefredakteur, Gutachter, Nachdichter, ... – die Liste seiner Berufe ist lang )
Des weiteren Danilo Pockrandt. ( Freischaffender Autor und
Buchkünstler ) Beide haben bereits am Vormittag in den Stadtteilbibliotheken in
Dessau und Roßlau ihr Werk dem geneigten kindlichen Zuhörer vorgestellt.
Ihnen zur Seite steht Harry Ziethen von der Redaktion „Ort
der Augen“ – die Literaturzeitschrift von Sachsen-Anhalt. Ein großer
Teil des Blattes ist immer für die „Einheimischen“ reserviert. Doch man
arbeitet auch international: Syrien, Armenien, Bosnien, Europa, der Orient und
die ganze Welt gehören zum Einzugsgebiet für Texte und Gedichte.
Nach einer teillyrischen Vorstellung geht es los.
Zuerst Darius Nöltke, 14 Jahre aus Haldensleben,
Vizebundessieger im Vorlesen, überrascht mit sehr reifer und punktgenauer
Lyrik, welche für die Zukunft viel erhoffen lässt. Es sind Gedankengedichte,
klar, reduziert, teilweise visuell gestaltet, kaum technische Wortwahl.
Sophie Müller ( v.r. ), ebenfalls 14, aus Arendsee schreibt
Prosa. Ihre Krux: die Titelfindung. Es ist, wie A. Schinkel sagt, ein Schreiben
zum Überwinden von Schmerz bzw. Unsicherheit in der Welt. Beschrieben werden
Hell und Dunkel und der Ausgleich beider Seiten.
Saskia Kegel, 19, aus Roßlau, wird von ihrer Mutter
vertreten. Romanauszug - ein
romantischer, abenteuerlicher und höchst tragischer Konfliktstoff vor
historischem Hintergrund, dessen bezeichnendste Inhalte mit Blut geschrieben
sind. Im Buch. Es gibt Tipps zur Gestaltung und Verlagssuche.
Regina Kummerow aus Rodleben plagen der Vollmond, Erdbeeren
und der Teufel selbst. Mehr Prosa in den Gedichten wäre gut. Reim sollte kein
Zwang sein > Durch strikte Komik ungewollt, der Ernst oft in die Komik rollt
< Viele ihrer Gedichte finden sich im Internet.
Sigrid Uhlig stellt Texte ihrer „Hamster“ -Kinderautoren
vor. Sie erhält Lob für ihr Bemühen um
die jüngsten Nachwuchsautoren.
Annemarie Neugebauer, die Autorin von Geschichten für
„Butzemannhaus“ und „Abendgruß“ beschließt den Reigen mit stillen,
erfahrungsreifen Texten, die in sich ruhend und fertig sind. Aufkommende
Schwermut lockert sie mit Geschichten
für die Kleinen auf. Das hält jung.
Am Ende sind fünf Stunden rum. Soviel Zeit braucht es, denn
jeder Autor wird individuell beraten. Alles blieb friedlich und unblutig,
obgleich die Bibel behauptet: „Der
Buchstabe tötet“. ( 4. Korintherbrief )
Text: Stefan
Koschitzki, „Rossel-unArt“
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